Seit es Fernsehgeräte gibt wird auch immer darüber nachgedacht, wie man das "Seherlebnis Fernsehen" fürs Auge angenehmer gestalten kann. Schon früh kam man zu der Erkenntnis, dass eine Lichtquelle hinter dem Gerät das Bild fürs Auge kontrastarmer und somit angenehmer erscheinen läßt. Es gab viele spezielle Leuchten welche an der Rückwand des Fernsehgerätes befestigt werden konnten und meist mit blau eingefärbten Glühbirnen bestückt waren. Nachttischlampen waren übrigens auch eine beliebte Fernsehleuchte ;-).
However, das muß Philips vor ca. 10 Jahren auf die Idee gebracht haben eine solche Hintergrundbeleuchtung in den Fernseher einzubauen und zu optimieren. Mit dem von Philips so getauften "Ambilight" wird der Rand des dargestellten Bildes farbig über steuerbare Neonröhren (damals) bzw. LED's (heute) nach hinten abgestrahlt, das Bild wird quasi seitlich nach hinten erweitert und es entsteht ein sehr angenehmer Eindruck.
Als unser alter Röhrenfernseher vor ca. 10 Jahren seinen Geist aufgab mußte ein neuer her. Die ersten Flachbildfernseher waren gerade auf dem Markt und da ich damals ein absoluter Philips Fan war, war die Entscheidung für einen "Philips Cineos 32PF9830" recht schnell gefallen. Der hatte Ambilight, was uns damals zunächst nicht wirklich interresierte. In der Zwischenzeit schätzen wir diesen Effekt und wollen bei zukünftigen Neuanschaffungen nicht mehr darauf verzichten.
"Ambilight" steht wohl unter patentrechtlichem Schutz, sodaß auch heute nur Philips Fernseher damit ausgerüstet sind. Leider hat Philips die Fernsehproduktion ausgelagert und die Qualität ist nach meiner Erfahrung leider nicht mehr das, was es mal war.
Das bringt mich zum eigentlichen Thema dieses Beitrags -> kann man ein "Ambilight" im Eigenbau realisieren? Und tatsächlich gibt es verschiedene Lösungen die man im Netz findet. Die aus meiner Sicht beste Lösung basiert auf einem RaspberryPi II mit steuerbare LED-Stripes und der JAVA Software Hyperion welche speziell dafür geschrieben wurde.
Auf dem Blog "PowerPi" gibt es dazu ein wirklich hervorragendes Tutorial. Im Detail wird dort jeder einzelne Schritt der Implementation auf Basis des RaspberryPi II beschrieben. Kompliment an den Autor !!
Teil 2 Software / Fernbedienung über App
Teil 3 Einbindung externer HDMI-Quellen
In der ein oder anderen stillen Stunde habe ich anhand dieses Tutorials diese Lösung "erbastelt" und das Ergebnis ist beeindruckend. Im Folgenden eine kurze Demo des Eigenbaus. Ich habe ein Video einer Lasershow gewählt, weil man so den Effekt des "Ambilights" am besten erkennen kann.
Achtung, die Musik ist ein wenig heftig!! -> Videopräsentation
Die Konfiguration des Ambilight's läßt sich über diverse Parameter anpassen (App), wenn man's nicht ganz so knallig und hektisch möchte -> Farbe, Reaktionszeit etc. Letztlich ist diese Lösung tatsächlich besser als das was Philips heute anbietet. Für die Bauteile zahlt man rund 100€. Kommt hauptsächlich auf den Tagespreis der LED's an.
Realisieren läßt sich das ganze übrigens auch mit dem Raspberry I sowie dem brandneuen Raspberry III. Beim Raspberry I (hier im Bild) ist die abweichende Belegung des Parallelports zu beachten.
